Eine gesündere Ernährung ist nur einer von vielen Neujahrsvorsätzen die jedes Jahr wieder auf der Liste stehen. Und wie jedes Jahr ist der Wille zwar da aber der innere Schweinhund irgendwann dann doch stärker. Was ist nötig um durchzuhalten und sind Neujahrsvorsätze überhaupt sinnvoll?
Warum haben Sie sich genau diesen Vorsatz gefasst?
Weshalb möchten Sie Ihre Ernährung ändern? Kommt dieser Entschluss von Ihnen? Gehen Sie mit der festen Überzeugung an die Umstellung jetzt wirklich gesünder essen zu wollen, weil Ihnen das gut tut? Weil Sie sich fitter und gesünder fühlen wollen? Bedeutet Ihnen das so viel, dass Sie auch dazu bereit sind auf bestimmte Dinge zu verzichten? Verstehen Sie mich nicht falsch. Eine gesunde Ernährung bedeutet nicht dauernder Verzicht. Allerdings kann man auch nicht allen Versuchungen ständig nachgeben. Aber die Frage nach der Motivation die Sie dazu bewogen hat sich diesen Vorsatz zu fassen ist sehr entscheidend. Nur wenn diese Entscheidung aus intrinsischer Motivation heraus getroffen wurde, werden Sie das auch wirklich umsetzen. Wenn Sie sich von den Medien oder Ihrem Umfeld haben beeinflussen lassen sinkt die Chance einer erfolgreichen Umsetzung hingegen.
Was genau erwarten Sie, wenn sie es schaffen Ihren Vorsatz tatsächlich langfristig umzusetzen?
Weshalb genau dieser Vorsatz? Was erwarten Sie, wenn sie es schaffen Ihre Ernährung umzustellen? Welchen Zweck verfolgen Sie damit? Wollen Sie ein paar Kilo weniger auf die Waage bringen, etwas für Ihre Gesundheit tun oder wollen Sie einfach mit sich und Ihrem Körper zufrieden sein? Überlegen Sie genau welches Ziel Sie damit verfolgen und ob die Umstellung der richtige Weg ist dieses Ziel zu erreichen. Sich gesünder zu ernähren ist natürlich nie verkehrt und immer ein lohnendes Ziel. Dennoch sollten Sie sich ganz klar darüber sein was Sie eigentlich bezwecken. Wenn Sie einen Vorsatz fassen bedeutet das ja, dass Sie mit irgendetwas nicht zufrieden sind. Nur wenn Sie es schaffen diese Unzufriedenheit abzustellen werden Sie Ihr eigentliches Ziel erreichen. Vielleicht ist dazu aber viel mehr nötig als "nur" die Ernährung umzustellen oder sich mehr zu bewegen. Oft handeln wir einfach nur drauf los ohne die Dinge wirklich genau zu hinterfragen. Doch genau dieses Hinterfragen ist sehr wichtig um eine Strategie zu entwickeln die Sie Ihrem Ziel wirklich näherbringt.
Warum wir meist nicht lange durchhalten
Da wir nicht genau hinterfragt haben was wir wirklich wollen kommen wir unserem eigentlichen Ziel mit dem aktuellen Vorgehen gar nicht näher. Eine andere Möglichkeit ist, dass wir uns einfach zu viel auf einmal vorgenommen haben. Oder statt einer langfristigen Ernährungsumstellung auf eine Diät setzen, die viel Erfolg in kurzer Zeit verspricht, die wir aber nicht lange durchhalten. Alles was zu sehr von unserem normalen Tagesrhythmus und unseren aktuellen Gewohnheiten abweicht können wir meist nur eine sehr kurze Zeit durchhalten. Es gibt sicherlich Ausnahmen aber die meisten Menschen sind Gewohnheitstiere und Gewohnheiten ändert man am besten langsam, nach und nach, Schritt für Schritt. Suchen Sie also nach etwas das Sie auch langfristig umsetzen können und das zu Ihnen passt.
Mit Unterstützung geht vieles leichter
Suchen Sie sich Unterstützung. Das kann in der Familie oder bei Freunden sein. In einem Kurs mit Gleichgesinnten oder durch eine persönliche Betreuung von einem Ernährungsexperten. Nicht nur das Wissen über eine gesunde Ernährungsweise ist ausschlaggebend. Ein großes Augenmerk sollte auch auf Tipps für die Umsetzung im Alltag liegen. Diese können für jeden individuell unterschiedlich sein. Das gleiche gilt auch für mehr Bewegung im Alltag. Lassen Sie sich von kleinen Rückschlägen und Plateaus nicht verunsichern. Diese sind normal und sollten nicht überbewertet werden. Wenn Sie sich zum Ziel gesetzt haben viel Gewicht zu reduzieren sollten Sie ohnehin langsam vorgehen und Plateaus nutzen um Ihr Gewicht über einen längeren Zeitraum konstant zu halten bevor Sie mit dem nächsten Abnehmintervall starten.
Ernährung ändern wegen der Gesundheit oder wegen der Schönheit?
Hier sollte meiner Meinung nach die Gesundheit ganz klar den Vorzug haben. Nicht jeder der schlank ist erfreut sich auch wirklich einer guten Gesundheit und nicht jeder der etwas mehr wiegt ist krank. In unserer Gesellschaft wird Gesundheit meist mit schlanken Menschen gleichgesetzt. Aber das ist nicht zwangsläufig richtig. Wahr ist jedoch, dass eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und eine positive Lebenseinstellung maßgeblich zur Gesundheit beitragen. Messen Sie den Erfolg einer Ernährungsumstellung also nicht nur an dem Zeiger der Waage, sondern achten Sie darauf wie sich fühlen!
Size Zero oder Plus Size
Zwei Trends die mich nachdenklich machen. Jeder sollte sich in seinem Körper wohlfühlen und auf sein ganz eigenes Wohlfühlgewicht hinarbeiten. Es gibt Menschen die können essen was sie wollen und sind super schlank. Bei den meisten von uns ist das leider nicht so. Dann gibt es Menschen die sich durchaus gesund ernähren und ausreichend bewegen aber trotzdem nicht super schlank sind. Von anderen werden wir aber ständig nach unserem Aussehen bewertet und in Schubladen gesteckt. Super dünn bedeutet Magersucht und wer etwas mehr auf die Waage bringt, dem wird mangelnde Selbstdisziplin unterstellt. Befreien Sie sich davon und streben Sie nach dem Körper in dem Sie sich wirklich wohl fühlen. Der eigenen Gesundheit sollte dabei wieder der größte Stellenwert eingeräumt werden. Denn Gesundheit ist doch eigentlich der Hauptgrund warum wir eine gesündere Lebensweise umsetzen sollten.
Wann ist es aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll abzunehmen?
Der Bauchumfang (Taille) ist ein guter Indikator um das Risiko für Herz-Kreislaufkrankheiten abzuschätzen. Viszerales Bauchfett sondert entzündungsfördernde Botenstoffe ab und schüttet Hormone aus. Für Frauen besteht ab einem Umfang zwischen 80 - 87 cm ein erhöhtes Risiko und ab 88 cm ein deutlich erhöhtes Risiko in den nächsten 5 Jahren das Metabolische Syndrom zu entwickeln. Für Männer besteht bei einem Umfang zwischen 94 - 101 cm ein erhöhtes Risiko und ab 102 cm ein deutlich erhöhtes Risiko. Das Metabolische Syndrom ist durch das gemeinsame Auftreten von Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und einer Insulinresistenz gekennzeichnet. Wenn drei der vier genannten Faktoren bestehen spricht man vom Metabolischen Syndrom. Diabetes, Arteriosklerose und Herzerkrankungen sind wiederum Folgen des Metabolischen Syndroms.
So messen Sie den Bauchumfang richtig
Messen Sie direkt nach dem Aufstehen noch vor dem Frühstück. Stehen Sie aufrecht und unbekleidet. Entspannen Sie Ihre Bauchmuskeln und atmen Sie aus. Messen Sie mit einem Maßband zwischen dem unteren Rippenbogen und der Oberkante des Beckenkamms (knapp oberhalb des Bauchnabels). Runden Sie auf volle Zentimeter auf.
Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung?
An sich steht das neue Jahr durchaus für Veränderung und einen Neustart. Also prinzipiell gute Voraussetzungen um Ziele anzugehen. Doch auch Ihre aktuelle Lebenssituation entscheidet darüber ob Sie genau jetzt Dinge verändern sollten. Wenn Sie gerade unter Stress stehen oder sich im Moment in anderen Bereichen Ihres Lebens schon im Umbruch befinden ist vielleicht nicht der beste Zeitpunkt auch noch ausgerechnet jetzt die Ernährung verändern zu wollen.
Kommentar schreiben
Doris Engel (Donnerstag, 25 Januar 2018 12:14)
Der Artikel vermittelt Einsichten, warum wir oft nicht lange durchhalten und unsere Vorsätze schnell aufgeben.
Vor allem das Aufteilen in kleine Schritte, die schneller einen kleinen Erfolg als Belohnung zeigen, hilft beim Durchhalten weiter.
Dazu sollte die Fähigkeit zu Belohnungsaufschub kommen, d.h. man sollte es aushalten können, dass auf dem Weg zum Ziel kleinere Rückschritte normal sind und es manchmal nur sehr langsam vorwärts geht.
Kann man trotzdem durchhalten, steigt die Wahrscheinlichkeit das Endziel zu erreichen.